Neurol Rehabil 2010; 16 (1): 1-7 Originalarbeit
Atemtherapie im Rahmen eines Gruppeninterventionsprogramms für Angehörige von Kindern im Wachkoma – Ergebnisse einer qualitativen Studie
B. Huber¹, S. Böttcher², C. Camerer³, R. Grün² ¹Lumia Stiftung, Berlin, ²Alice-Salomon-Hochschule, Berlin, ³Atem Centrum, Berlin
Zusammenfassung Die Studie evaluiert ein kombiniertes Gruppenangebot für pflegende Angehörige von Kindern im Wachkoma, das Elemente der Selbsthilfe und der psychologischen Betreuung mit atemtherapeutischen Entspannungsübungen verbindet. Bei elf Teilnehmern wurden mittels standardisierter Instrumente und offener Fragen die subjektive Belastungssituation, die angewendeten Bewältigungsstrategien sowie die Akzeptanz und wahrgenommenen Wirkungen des Gruppenangebotes untersucht. Mit drei Teilnehmern wurden ergänzend teilstrukturierte qualitative Interviews durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl die emotionale Unterstützung in der Gruppe als auch die Möglichkeit, durch die vermittelten Informationen die eigene Kompetenz im Umgang mit dem Kind erweitern zu können, als hilfreich wahrgenommen wird. Der überwiegende Teil der Befragten empfand die atemtherapeutischen Übungen als entlastend und entspannend und würde die Teilnahme Eltern in einer ähnlichen Situation empfehlen. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit der Unterstützung von pflegenden Angehörigen von Kindern im Wachkoma und belegen die Akzeptanz eines Gruppeninterventionsprogramms, das Information mit psychosozialen Hilfen und einem körperorientierten Entspannungsverfahren kombiniert. Schlüsselwörter: Wachkoma, pflegende Angehörige, Atemtherapie
Breath therapy as part of a group intervention programme for caregiving relatives of children in a persistent vegetative state: results of a qualitative study B. Huber, S. Böttcher, C. Camerer, R. Grün
Abstract The study evaluates a group intervention programme for caregiving relatives of children in a persistent vegetative state combining provision of information with psychological counseling and breath therapy exercises. Eleven caregivers took part in a survey investigating levels of emotional distress, coping strategies and perceived effects of the programme. Three caregivers participated additionally in semistructured qualitative Interviews. The results show that both emotional support and the information received were perceived helpful in improving self-competences in caring for the child. Most of the respondents found the breath therapy exercises supportive and relaxing and would recommend parents in a similar situation participation in such a group. The results underpin the need for interventions addressing the burden of caregiving relatives of children in a persistent vegetative state and show the acceptance of a group intervention programme that combines information and emotional support with a body-oriented relaxation therapy. Key words: persistent vegetative state, caregiving relatives, breath therapy
© Hippocampus Verlag 2010
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