Umsetzung der »International Classification of Func-tioning, Disability and Health« (ICF) in die Alltagspraxis der Neurorehabilitation
Ein interdisziplinäres Projekt am Kantonsspital Luzern
H. P. Rentsch, P. Bucher, I. Dommen-Nyffeler, C. Wolf, H. Hefti, E. Fluri, M. L. Bucher Koller, A. Deerpaul Krummenacher, M. Lenherr, I. Zumsteg, M. Fischer Abt. für Rehabilitation, Medizinische Klinik, Kantonsspital Luzern
Zusammenfassung Die WHO überarbeitete in den letzen Jahren die internationale Klassifikation der Schädigungen, Fähigkeitsstörungen und Beeinträchtigungen (ICIDH). Das neue Konzept wurde im Mai 2001 von der Generalversammlung der WHO verabschiedet. Neu heißt sie im Englischen »International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF)«. Die ICF umfaßt die funktionalen Aspekte der Gesundheit (Funktionsfähigkeit) und Behinderung einer Person, die mit der körperlichen und geistig/seelischen Verfassung der Person in Zusammenhang stehen. Das aktualisierte Konzept sieht grundlegende Neuerungen vor. Die drei Dimensionen werden nun ressourcenorientiert, positiv definiert. Neu wird auch der Einfluß der Umgebung auf die Behinderung erfaßt (Kontextfaktoren). Die Rehabilitationsarbeit auf der REHAB in Luzern soll in Zukunft auf der Grundlage der ICF erfolgen. Bereits während der Entwicklungsphase hat sich die Rehab stark mit der praktischen Umsetzung des neuen Konzepts befaßt. Wir stellen das Projekt, die damit verbundenen Zielsetzungen sowie die praktischen Umsetzungsschritte auf unserer stationären Neurorehabilitationsabteilung am Akutspital vor. Das umfangreiche Dokument der ICF wird auf ein vereinfachtes gemeinsames Raster für die drei Dimensionen und die Kontextfaktoren reduziert. Damit wird die systematische Anwendung durch das interdisziplinäre Rehabilitationsteam im Alltag möglich. Die in der Neurorehabilitation tätigen Fachbereiche bedienen sich für die Beschreibung der menschlichen Funktionen und Behinderungen einer standardisierten und einheitlichen Beurteilungsgrundlage und Sprache. Dies erleichtert die interdisziplinäre Kommunikation und die Dokumentation der Rehabilitationsverläufe. Wir sind deshalb überzeugt, daß die konsequente Umsetzung der ICF in die Alltagsarbeit zu einer Verbesserung der Qualität der Rehabilitationstätigkeit führt. Schlüsselwörter: ICF, neurologische Rehabilitation, Behinderung, Körperstruktur, Körperfunktion, Aktivitäten, Partizipation, Kontextfaktoren
The implementation of the ICF in daily practice of neurorehabilitation H. P. Rentsch, P. Bucher, I. Dommen-Nyffeler, C. Wolf, H. Hefti, E. Fluri, M. L. Bucher Koller,A. Deerpaul Krummenacher, M. Lenherr, I. Zumsteg, M. Fischer
Abstract WHO worked on a revision of the International Classification of Impairments, Disabilities, and Handicaps (ICIDH). In May 2001 the new version was officially implemented by the general assembly of the WHO in Geneva. The new term is »International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF)«. The ICF system groups the functional states associated with health conditions and disability of a person. The actual concept of ICF provides several improvements. The three dimensions are defined in a positive manner. As a new aspect, the impact of the environment (contextual factors) on disability is recorded. ICF constitutes the theoretical framework for our future work in Lucerne. We present the project, the aims pursued, as well as the steps to implement the ICF in practical work at a unit for Neurorehabilitation in an acute care hospital. The extensive document of ICF was broken down to a simplified raster for the three dimensions and the contextual factors. This allows a common use in everyday work by the multiprofessional team and provides a unified and standard language and framework for description of human functioning and disability for communication and documentation. We are convinced that a consistent use of the ICF in everyday work improves the quality of the treatment in rehabilitation. Key words: ICF, neurological rehabilitation, disability, body functions, body structures, activities, participation, contextual factors
Neurol Rehabil 2001; 7 (4): 171-178
|