Neurol Rehabil 2017; 23 (3): 199-208
Plastizität als Grundlage für die Erholung nach Schlaganfall
K. M. Stephan1, M. Lotze2
1 Abt. f. Neurologie, SRH Gesundheitszentrum Bad Wimpfen 2 Institut für Diagnostik und Neuroradiologie, Universität Greifswald
Zusammenfassung Neuronale Plastizität ermöglicht eine kontinuierliche Anpassung der funktionellen, aber – wenn auch in weitaus eingeschränkterer Weise – auch der anatomischen Organisation des Gehirns. Wir möchten hier einige der wichtigsten Befunde zur Plastizität darstellen sowie auch Grenzen der anatomischen Plastizität des Gehirns aufzeigen. Anhand ausgewählter Extrembeispiele aus dem Leistungssport oder bei professionellen Musikern kann erfasst werden, in welchem Umfang diese Prozesse ablaufen können. Anhand von Ergebnissen aus der Neurorehabilitation gehirngeschädigter Patienten werden die Mechanismen der Restitution von Funktion aus dem Bereich der Handmotorik und der Sprache aufgezeigt. Interessant ist hierbei zudem, ob die Erholung zum Teil durch bestimmte Biomarker vorhergesagt werden kann. Noch wichtiger ist die Frage, wie durch neurophysiologische Befunde eine Optimierung der Therapieverfahren erreicht werden kann. Sicher wird die Grundlagenforschung zum Training und zur neuronalen Plastizität in der Zukunft verstärkt zur Therapieplanung in der neurologischen Rehabilitation hinzugezogen werden.
Schlüsselwörter: Plastizität, Rehabilitation, Motorik, Sprache, Funktionsverbesserung
Plasticity as the basis for recovery after stroke
K. M. Stephan, M. Lotze
Abstract Neural plasticity allows for a continuous adaptation of the functional and (in a more restricted way) the anatomical organization of the brain. We will introduce the most important findings for these plastic changes and will also show the limitations of anatomical plasticity. Extreme examples from athletes or professional musicians can encompass the range of plastic changes possible for the human brain. By showing examples from brain damaged patients in neurorehabilitation, we demonstrate mechanisms of restitution of hand motor function and language. An interesting issue is the possibility of predicting the outcome using biomarkers. Even more important is the question of how neurophysiologic findings can be used to optimize therapy. We are convinced that basic research about training mechanisms and about neural plasticity will modify the therapy plan in neurorehabilitation in the future.
Keywords:plasticity, rehabilitation, motor, language, outcome
© Hippocampus Verlag 2017
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