NeuroGer 2012; 10 (1): 22-26 ÜBERSICHT
Ernährung und Demenz
M. Haupt Schwerpunktpraxis Hirnleistungsstörungen im Neuro-Centrum Düsseldorf
Zusammenfassung Die ausreichende Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr wird mit zunehmendem Schweregrad der häufig im Alter vorkommenden Demenzerkrankungen ein wachsendes Problem. Die hierzu mittlerweile in beachtlicher Zahl vorliegenden Studien zeigen, dass bei Demenzerkrankungen die Ernährung sowohl in der vorbeugenden Phase als auch in der klinisch-symptomatischen Phase eine bedeutsame Rolle spielt. Der präventive Effekt einer ausgewogenen, vorwiegend mediterrannahen Kost mit einer wesentlichen Verminderung des Demenzmanifestationsrisikos ist gegenwärtig hinreichend belegt. Die ärztliche Frühdiagnose von demenzrelevanten kognitiven Störungen ist ein wichtiger Baustein, um in der Folge der fortschreitenden Erkrankung gesundheitsrelevante Fehl- und Mangelernährung zu mindern und das gesundheitliche Wohlbefinden des Kranken zu stabilisieren. Verhaltenstherapeutische Strategien zur Sicherung einer ausreichenden Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme und palliative Versorgung werden in den späteren Abschnitten der Demenz immer wichtiger. Die Entwicklung diätetischer Lebensmittel kann zur Stützung von leichter ausgeprägten kognitiven Einbußen beitragen. Ihr präventiver Effekt ist bisher nicht untersucht. Schlüsselwörter: Demenz, Fehl-/Mangelernährung, Symptomfolgen, therapeutische Strategien
Nutrition and dementia M. Haupt
Abstract In the elderly, with ongoing progression of dementia a sufficient nourishment is an increasing problem. Up to now there is a considerable amount of data demonstrating the relevant role of nutrition in preventing the manifestation of dementia and in stabilizing its symptomatic course. The preventive effect of balanced and Mediterranean food has been shown repeatedly. Early diagnosis, done by the general practitioner, is an important factor to minimize malnutrition and its symptomatic sequelae throughout the disease course. Behavioural interventions assuring a sufficient amount of food and water intake and palliative care have growing importance with dementia progression. The development of dietary medical food may contribute to the stabilization of mild cognitive symptoms. Its preventive power has not been investigated yet. Key words: dementia, malnutrition, symptomatic consequences, treatment strategies
© Hippocampus Verlag 2013
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