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ZEITSCHRIFTEN / Neurologie & Rehabilitation / Archiv / 2015_5 / Abstract 5
 

Neurol Rehabil 2015; 21 (5): 263-268                                                                   SCHWERPUNKTTHEMA


 

Reine Kopfsache? Konzepte der Nachsorge für hirnverletzte Kinder

G. Wietholt



Zusammenfassung
Dieser Beitrag befasst sich mit der langfristig unbefriedigenden Lebenssituation schädelhirnverletzter Kinder und Jugendlicher und zeigt Wege auf, mit der Umsetzung der Empfehlungen der BAR für die Phase E auf die speziellen Bedürfnisse dieser Zielgruppe einzugehen.
In jedem Jahr erleiden Kinder und Jugendliche Hirnverletzungen, in deren Folgen sich das Leben der Kinder wie auch der Familien grundlegend verändern kann. Während die Akutmedizin ein hochsensibles System zur Behandlung anbietet, zeigt sich die Versorgungskette im Anschluss an diese Phase als ein zerklüftetes System im Netz verschiedener Fachdisziplinen, Anbieter und Kostenträger.
Gerade bei Kindern und Jugendlichen mit einem mittelschweren oder leichten Schädelirntrauma werden mögliche Folgen dieses Ereignisses häufig verharmlost und im weiteren Verlauf »pädagogisiert «, das heißt, eintretende Veränderungen werden als rein pubertäre Veränderung oder soziale Problematik innerhalb des Umfeldes erklärt und nicht im Zusammenhang mit der hirnorganischen Schädigung betrachtet.
Daher ist es ein wichtiges Ziel, das Thema Schädelhirnverletzungen bei Kindern und Jugendlichen in die Öffentlichkeit zu tragen. Um ein qualifiziertes neutrales Beratungsmanagement bzw. Lotsenfunktionen sowie ausreichende Nachsorge- und Teilhabestrukturen flächendeckend anbieten zu können, fehlt jedoch noch die Bereitstellung nachhaltiger Finanzierungsangebote, die als dringende sozialpolitische Aufgabe ansteht.
Der Bundesverband Kinderneurologie-Hilfe e. V. betreut an verschiedenen Standorten deutschlandweit Familien, deren junge Angehörige in Folge einer erworbenen Hirnschädigung nicht den bis dahin geltenden Weg weitergehen können. Das Angebot des Bundesverbandes ist niederschwellig, neutral, kostenlos und individuell und wird derzeit noch durch Spenden finanziert.
Schlüsselwörter: erworbene Hirnschädigungen bei Kindern und Jugendlichen, Nachsorge, Lotsenmanagement

 

Concepts of long-term aftercare for children after traumatic brain injury

G. Wietholt

Abstract
Dieser This paper considers the suboptimal long-term life situation of pediatric patients after acquired traumatic brain injury (ATBI). It presents possible ways to realize the recommendations of the BAR for the long-term aftercare of neurologic patients for this specific population.
Traumatic brain injury each year hits numerous children and adolescents and can lead to fundamental changes in the lives of these patients and their families. Whereas acute care is well organized in a highly effective way, the social system does not provide an integrated concept to coordinate the services of different health disciplines, health care providers and insurances.
Especially in children and youths with moderate or mild ATBI, possible consequences are often trivialized and in the course of time emerging symptoms are attributed to pedagogic, psychosocial or environmental factors, rather than being interpreted in the context of brain injury and development.
This makes the information of the general public about the implications of ATBI for children and adolescents and their families an important issue. The »Bundesverband Kinderneurologie-Hilfe e.V.” is offering case management for families with young members who are forced to find new ways of life due to early ATBI. Established in several locations throughout Germany, this offer is easily accessible, independent, and free of charge and tailored to individual needs. Financing is provided by donations and voluntary contributions.
In order to facilitate a qualified, independent case management with specific counseling functions there is an urgent need for sustainable funding as a politically appropriate measure, which would allow the implementation
of adequate aftercare and participation structures.
Keywords: Acquired Traumatic Brain Injury (ATBI) in children and adolescents; aftercare, guide management

 


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