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ZEITSCHRIFTEN / Neurologie & Rehabilitation / Archiv / 2008 6 / abstract 1
 

Neurol Rehabil 2008; 14 (6): 293-298                                                                                                                                   Originalarbeit  


Fahreignung nach neurologischen Erkrankungen: eine quantitative Analyse

J. Küst¹, U. Jacobs², H. Karbe²
¹Kliniken Schmieder, Gailingen, ²Neurologisches Rehabilitationszentrum Godeshöhe, Bonn

Zusammenfassung
Neurologische Erkrankungen können auf unterschiedliche Art und Weise die Fahreignung des Betroffenen
einschränken, wodurch Barrieren für die Teilhabe am sozialen und beruflichen Leben entstehen.
Wie viele neurologisch erkrankte Personen in welchem Ausmaß durch Einschränkungen der Fahreignung
betroffen sind, ist aufgrund fehlender epidemiologischer Daten nicht bekannt. In der vorliegenden
Untersuchung wurden an einer konsekutiven Stichprobe neurologischer Patienten das Ausmaß
der Fahreignungseinschränkungen sowie deren Auswirkungen auf die berufliche Reintegration erfasst.
Ergänzend wurden die Ursachen der mangelnden oder eingeschränkten Fahreignung analysiert.
An der Studie nahmen 694 Phase D-Patienten teil. Die Fahreignung war entsprechend den medizinischen
Beurteilungskriterien bei 45 % der Patienten nicht gegeben, entsprechend den neuropsychologischen
Beurteilungskriterien bei 53 % der Patienten. Eine Abhängigkeit der Fahreignung von Alter
oder Geschlecht konnte nicht festgestellt werden.
In Bezug auf die berufliche Tätigkeit stellte die fehlende Fahreignung für 61 % der Patienten eine deutliche
Einschränkung bei der Erreichung des Arbeitsplatzes dar, von wesentlich größerer Bedeutung
war jedoch die Tatsache, dass 44 % aller untersuchten Patienten ein Kraftfahrzeug im Rahmen ihrer
Berufstätigkeit nutzen mussten, davon 65 % täglich. Durch das Ausmaß der mangelnden Fahreignung
sowie die Bedeutung der Fahreignung für die Berufstätigkeit der untersuchten Patienten ist ein hoher
Interventionsbedarf gegeben.
Schlüsselwörter: Fahreignung, berufliche Teilhabe, Hirnschädigung

 
Driving ability after neurological disease: a quantitative approach

J. Küst, U. Jacobs, H. Karbe

Abstract
Neurological diseases can impair the driving ability of a person concerned in several different ways.
Therefore, participation in work or social life may be limited. There are no epidemiologic data available
about how many persons are concerned and to what degree. In this study we measured the extent
of impairments in driving ability as well as the implications for vocational integration in a consecutive
sample of persons with neurological disorders. Additionally, we analyzed the reasons for impairment
in driving ability.
The sample consisted of 694 patients (‘Phase D’). According medical assessment criteria 45 % of the
patients weren’t able to drive, according to neuropsychological criteria 53 % of the patients. Driving
ability was not dependent of age or sex.
Concerning vocational integration 61 % of the patients expected difficulties in commuting; 44 %
of the patients have to use a car during work, 65 % of this group on a daily base. The dimension of
impaired driving ability and the importance of driving ability for professional life indicate a high need
for intervention.
Key words: driving ability, vocational integration, brain damage


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