Frühe Prädiktoren für das Rehabilitationsergebnis bei Patienten nach ischämischem Schlaganfall
H. Woldag1, L. L. Gerhold2, M. de Groot2, K. Wohlfahrt2*, A. Wagner2, H. Hummelsheim1 1Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig, Universität Leipzig, 2Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universität Leipzig *jetzige Adresse: Neurologische Klinik, Humaine Klinikum Bad Saarow
Zusammenfassung Die Funktionsstörung von Arm und Hand ist eine der entscheidenden Faktoren für die Behinderung und Abhängigkeit des Schlaganfallpatienten. In den letzten Jahren wurden aufgabenspezifische Therapiemethoden entwickelt, die sich als effektiv in der Funktionsverbesserung der zentral paretischen oberen Extremität erwiesen haben. Trotz aller therapeutischen Bemühungen gelingt es jedoch einem Teil der Patienten lediglich, eine willkürliche Kontraktion einiger Muskeln durchzuführen, ohne daraus einen funktionellen Nutzen ziehen zu können. Da diese Patienten eher vom Erlernen kompensatorischer Strategien profitieren würden, wäre die Vorhersagbarkeit des funktionellen Outcomes bereits in einem frühen Stadium nach Schlaganfall sehr hilfreich. In einer prospektiven Studie wurde daher der prädiktive Wert funktioneller Assessmentskalen (Barthel-Index, Rivermead Motor Assessment, Motor Club Assessment, Functional Movement Activities, NIH-Stroke Scale) und biomechanischer Parameter (Faustschlusskraft), die während der ersten Woche nach ischämischem Schlaganfall gemessen wurden, ermittelt. Es konnten die Daten von 41 innerhalb von 24 Stunden auf die Stroke Unit aufgenommenen Patienten ausgewertet werden. Die in den ersten Stunden nach Schlaganfall erhobenen Werte korrelierten nur schwach mit dem Outcome. Als bestes Modell für die Vorhersage des funktionellen Outcomes und die Unabhängigkeit des Schlaganfallpatienten nach sechs Monaten erwies sich die Kombination aus NIH-Stroke Scale, Faustschlusskraft, Alter und vorausgegangenem Schlaganfall, mit dem 79% der Varianz erklärt werden konnten. Dabei waren die am siebten Tag nach Schlaganfall erhobenen Werte aussagekräftiger als deren Veränderung zwischen Schlaganfall und siebtem Tag. Schlüsselwörter: Schlaganfall, neurologische Rehabilitation, obere Extremität, Outcome
Early prediction of functional outcome after stroke
H. Woldag, L. L. Gerhold, M. de Groot, K. Wohlfahrt, A. Wagner, H. Hummelsheim
Abstract Impairment of arm and hand function is a major contributor to disability and dependency on caregivers in stroke patients. Recently, task-specific therapeutic approaches have been introduced, which are effective in improving the function of the centrally paretic upper limb. Despite all therapeutic efforts stroke patients often are able to contract some hand muscles voluntarily, yet they cannot perform functionally relevant tasks with the affected hand. Since these patients would rather profit from learning compensatory strategies, predicting the functional outcome of hand function in early stages after stroke would be helpful. In a prospective study we evaluated the predictive value of functional assessment scales (Barthel-Index, Rivermead Motor Assessment, Motor Club Assessment, Functional Movement Activities, NIH-Stroke Scale) and biomechanical parameters (grip strength), measured during the first week after stroke. Data of 41 patients admitted to the stroke unit within 24 hours could be analyzed. Parameters measured within 24 hours after stroke correlated only weakly with the outcome. The best model predicting functional outcome and independence in activities of daily living of stroke patients after six months was that including NIH-SS, grip strength, age and previous stroke explaining 79% of the variance. These parameters assessed on the 7th day post stroke are more predictive than the difference between stroke onset and the 7th day post stroke. Key words: stroke, neurological rehabilitation, upper extremity, outcome
© Hippocampus Verlag 2007
<< zurück
|