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ZEITSCHRIFTEN / Neurogeriatrie / Archiv / 2009_4 / abstract 2
 

NeuroGer 2009; 6 (4): 151-156                                                                                               Schwerpunkt                                                                                                                                                                                                                                                                                               


Mentales Training bei motorischen Störungen
nach Schlaganfall

Ch. Dettmers¹, V. Nedelko²
¹Kliniken Schmieder Konstanz und ²Allensbach

Zusammenfassung
Mentales Training umfasst in der Schlaganfallrehabilitation vor allem das Üben mittels Bewegungsvorstellung.
Im weiteren Sinne werden auch Spiegeltraining und Videotraining hinzugerechnet, die
aber zusätzlich sensorische und/oder visuelle und auch aktive motorische Komponenten beinhalten.
Diese Trainingsarten stützen sich auf aktuelle neurowissenschaftliche Konzepte zu den Spiegelneuronen
und die Erkenntnis, dass sich die Repräsentationssysteme für die Bewegungsvorstellung stark
mit denen für die Bewegungsausführung überlappen. Die aktuelle Fähigkeit zur Bewegungsvorstellung
wird bei Patienten mit Schlaganfall selten untersucht. Bei Gesunden wird diese mit Fragebögen
und Selbsteinschätzung, chronometrischen Tests und Testaufgaben erfasst, die mit mentaler Rotation
von Handstellungen zu tun haben. Inwieweit dieses Vorstellungsvermögen bei Patienten nach Infarkten
erhalten ist, wird unterschiedlich eingeschätzt und ist vermutlich auch individuell verschieden.
Bewegungsvorstellung aktiviert nicht nur die gesunde, sondern auch die infarzierte Hemisphäre.
Kleine kontrollierte, randomisierte Studien sprechen für eine klinische Wirksamkeit des mentalen
Trainings mit Bewegungsvorstellung. Auch der Effekt des Spiegeltrainings bei schwereren Paresen
ist durch randomisierte, kontrollierte Studien belegt. Videotraining ist bisher weniger gut untersucht,
ergänzt das Behandlungsrepertoire vor allem bei leichter ausgeprägten Paresen und ist wegen der
guten Akzeptanz bei den Patienten auch für häusliches Eigentraining geeignet.
Schlüsselwörter: Mentales Training, Videotraining, Bewegungsbeobachtung, Bewegungsvorstellung,
Spiegelneurone, Schlaganfall

Mental training by motor imagery and motor observation
Ch. Dettmers, V. Nedelko

Abstract
Mental training in neurorehabilitation covers different approaches like motor imagery, mirror therapy
and video-therapy. Their neuronal representations are very similar and overlap with those structures
responsible for motor control during execution. There are some descriptions which explore patients’
capacity for imagery after suffering from strokes with contrasting results. Capacity of stroke patients
for motor imagery is not assessed routinely, but there are some options to do so: questionnaires are
probably not very good indicators. Other tests use the effects of chronometry or mental rotation tasks.
Our own fMRI investigations show that the affected hemisphere in stroke patients is stimulated by
observation as well as by imagery. A few randomized controlled trials advocate the effectiveness
of motor imagery in stroke rehabilitation. There are some randomized controlled trials using mirror
therapy. There is less evidence for the effectiveness of video therapy, which might be very suitable for
home-based training.
Key words
: motor imagery, motor observation, mirror neurons, video-training, stroke, rehabilitation,
mental training


© Hippocampus Verlag 2009

 


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