Untersuchungen zur muskulären Belastungswirkung der elektrischen Stimulation (kurz- und längerfristige Effekte) Voraussetzung für einen optimalen therapeutischen Einsatz
H. Kuppardt, D. Appelt, K. Bartonietz, H. Böhme, H. Buhl, I. Kanzler, G. Kleibert, M Paerisch, S. Pieper Johannesbad Reha-Kliniken AG, Bad Füssing und ehemaliges Forschungsinstitut für Körperkultur und Sport, Bereich Sportmedizin und Biowissenschaften
Zusammenfassung In der vorgelegten Arbeit wurden unterschiedliche Experimente zur EMS zugrundegelegt. Untersucht wurden sowohl akute EMS-Wirkungen als auch Anpassungseffekte nach einer EMS-Applikation mit längerfristiger Anwendung. Es wurde 24 Stunden nach einer 10-minütigen Stimulation ein Anstieg der Creatinkinase um 121 % ermittelt, die Kraftwerte waren im Vergleich zu den Ausgangsuntersuchungen noch bis zu 20% reduziert. Durch die elektrische Reizung über vier Wochen konnte eine Verbesserung der Muskelkraft um etwa 30 % erreicht werden. Mit dem Einsatz der EMS gelang es, erhöhte Lipid- und Lipoproteinparameter zu reduzieren. Dies konnte anhand von Vergleichsuntersuchungen mit Ausdauer- und anderen Therapieformen belegt werden. Es gelang der Nachweis, daß bei Mängeln in der Umfangs- und Intensitätsrelation bezüglich der applizierten Muskelstimulation Fehlanpassungen nicht auszuschließen sind. Die vorgelegten Ergebnisse lassen den Schluß zu, daß mit der EMS eine intensive Wirkung auf kontraktile Strukturen hervorgerufen werden kann. Das betrifft sowohl akute als auch längerfristige Veränderungen unterschiedlicher Funktionssysteme, Erkenntnisse, die bei der Anwendung der elektrischen Reizung in der physikalischen und rehabilitativen Medizin Beachtung finden sollten. Schlüsselwörter: elektrische Muskelstimulation, Creatinkinase, Anpassung, Kraft, Stoffwechsel, Ermüdung
Investigations of electrical muscle stimulation and its accute and long term effects requirements for an optimal therapeutical application H. Kuppardt, D. Appelt, K. Bartonietz, H. Böhme, H. Buhl, I. Kanzler, G. Kleibert, M Paerisch, S. Pieper
Abstract This article bases on different investigations of electrical muscle stimulation (EMS). Acute effects of EMS as well as adaptations after long term application were examined. 24 hours after a 10 minute lasting stimulation we measured an increase of creatine kinase by 121 %. Muscle power was still reduced by 20% compared with the starting level. After four weeks of electrical muscle stimulation, we could observe an increase in muscle power by about 30 %. With EMS we could reduce high lipid and lipoprotein fractions. This also is documented in comparison to experiments involving forms of endurance therapy. We demonstrated that dysbalance of volume and intensity of the muscle stimulation may a lead to disadaptation. From the final results we conclude that electrical stimulation can have a strong effect on the contractile muscle structures. It causes as well acute as long term changes of different physiological systems. These facts should be urgently considered in case of application of electrical stimulation in physical and rehabilitational medicine. Key words: electrical muscle stimulation, creatine kinase, adaptation, power, metabolism, fatigue
Z Elektrostim Elektrother 2002; 4 (1): 20-24
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