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ZEITSCHRIFTEN / Neurogeriatrie / Archiv / 2010_1 / abstract 3
 

NeuroGer 2010; 7 (1): 26-28                                                                       Versorgung


 

Sechsjähriger Erfahrungsbericht über eine kontinuierliche Fortbildungsinitiative zur Demenz für niedergelassene Ärzte in der Region Düsseldorf –
Initiative Düsseldorfer Experten gegen Alzheimer (IDEAL)

M. Haupt, U. Artz, U. Bungard, H. F. Durwen, M. Lorrain, W. Steinke, T. Supprian, W. Wittgens

Versorgungssituation Demenz in Deutschland
Die häufigsten psychischen Erkrankungen im Alter sind Demenz und Depression. Aktuell ist, bei einer Schwankungsbreite zwischen 900.000 und 1,2 Mio. in Deutschland, mit rund 1 Mio. Demenzkranker im Alter von über 65 Jahren zu rechnen. Das sind zwischen 6,5 und 7% der älteren Bevölkerung [6]. Die überwiegende Zahl der Demenzkranken lebt heute in der Gemeinde und wird von der Familie oder professionellen Diensten unterstützt. Die ärztliche Versorgung erfolgt zumeist durch die Hausärzte. Bei einer Erhebung in allgemeinärztlichen Praxen ergab sich der Befund, dass die meisten psychiatrisch bedeutsamen Störungen der älteren Patienten den Behandlern nicht bekannt gewesen waren [4]. Hausärzte sind zwar völlig unbestritten die Primärversorger für Demenz – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit, zudem nicht nur zu Hause, sondern auch im Heim. Das Problem ist aber, dass die Erkennungsraten mit 12–33% bei leichten und mit 34–73% bei fortgeschrittenen Demenzerkrankungen unbefriedigend sind [5]. Das liegt an der sehr unterschiedlichen demenzspezifischen Expertise; Leitlinien zur Diagnostik und Therapie von Demenzen sind häufig nicht bekannt [3]. Aus vielfältigen Gründen in der Versorgungswirklichkeit, etwa zu geringes fachärztliches Angebot außerhalb von Städten oder fehlende Compliance mit der Überweisung zum Psychiater und Neurologen, wird heute nur etwa jeder vierte Demenzkranke neuropsychiatrisch untersucht und behandelt [7]. Zudem fehlen in der Heimversorgung Ärzte, die auf dem Gebiet der Diagnostik und Therapie von Demenzen geschult sind; weniger als 5% der Heimeinrichtungen verfügen über einen eigenen Arzt, der mit Problemen in der Altersmedizin vertraut ist; ferner werden nur rund 15% der demenzkranken Bewohner von einem Neurologen oder Psychiater mitversorgt [1]. [...]

© Hippocampus Verlag 2010  


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