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ZEITSCHRIFTEN / Neurologie & Rehabilitation / Archiv / 2013_1 / abstract 3
 

Neurol Rehabil 2013; 19 (1): 27-34                                                                            Schwerpunktthema



Gleichgewichtstraining in der neurologischen Rehabilitation

A. Kramer1, C. Dettmers2, M. Gruber1
1Sportwissenschaft der Universität Konstanz;
2Neurologie der Kliniken Schmieder Konstanz


Zusammenfassung

Neurologische Erkrankungen bringen Einschränkungen des Alltags und der Lebensqualität der
betroffenen Patienten mit sich. Eine solche Einschränkung ist die Störung des Gleichgewichts,
die bei entsprechender Ausprägung den Aktionsradius der Betroffenen verkleinert und ihr Sturzrisiko
stark erhöht. Gleichgewichtsstörungen sind ein relevantes Symptom bei vielen peripheren
und zentralen neurologischen Erkrankungen. In diesem Artikel wird ein Überblick darüber
gegeben, welche Varianten von Gleichgewichtstraining es gibt, worauf bei der Überprüfung der
Wirksamkeit eines solchen Trainings zu achten ist und welche Ergebnisse durch verschiedene
Arten des Gleichgewichtstrainings erzielt werden können. Anschließend wird noch ein Ausblick
auf computer- oder videobasiertes »Serious Gaming« gegeben, einer vielversprechenden methodischen
Ergänzung des Gleichgewichtstrainings, die sich allerdings noch in der Entwicklung
befindet. Die wichtigsten Schlüsse, die sich aus den angestellten Literaturanalysen ergeben, sind
folgende: Ein funktionelles Gleichgewichtstraining ist zur Verbesserung des Gleichgewichts und
zur Sturzprävention in der Regel einem unspezifischen Training – etwa einem Krafttraining –
überlegen. Kognitive und motorische Zusatzaufgaben während des Gleichgewichtstrainings
verbessern die Gleichgewichtsleistung in besonders sturzgefährdenden Situationen mit solchen
Zusatzaufgaben. Die Compliance und Adhärenz der Patienten lässt sich möglicherweise durch
die Integration von »Serious Games« erhöhen.
Schlüsselwörter: Gleichgewichtstraining, Multiple Sklerose, Sturzprävention, dual-task


Balance training in neurological rehabilitation

A. Kramer, C. Dettmers, M. Gruber

Abstract
Neurologic diseases often entail various restrictions of the patients’ everyday life and quality of life. One of these restrictions is a balance disorder, which can highly increase the fall risk. Balance disorders are a relevant symptom in many peripheral and central neurologic diseases. In this article, an overview is given regarding the types of balance training, the aspects to consider when evaluating the effectiveness of such a training and the
effects of the various types of balance training, followed by an outlook on computer- resp. video-based “serious games”, a promising methodological addition to balance training in its early stages. The most important conclusions to be drawn from the survey of the existing literature are the following: a functional balance training is normally superior to generic types of training – such as resistance training – with respect to balance improvements and fall prevention. Additional cognitive or motor tasks during balance exercises improve balance performance in dual-task situations, which are considered to be situations with a particularly high fall risk. Patients’ compliance and adherence to balance training can possibly be increased by the integration of “serious games”.
Key words: balance training, multiple sclerosis, fall prevention, dual-task

© Hippocampus Verlag 2013


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