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ZEITSCHRIFTEN / Neurologie & Rehabilitation / Archiv / 2010 1 / abstract 5
 

Neurol Rehabil 2010; 16 (1): 27-34                                                                            Versorgung


 

Langzeitrehabilitation im Niemandsland

Ein Konzept für Patienten nach erworbenen Hirnschädigungen
an der Nahtstelle zwischen Gesundheits- und Sozialbereich

S. Öhlinger¹, H. Mairhofer²
¹Akademie für Ergotherapie, Landesnervenklinik Wagner Jauregg, Linz;
²assista Soziale Dienste GmbH, Altenhof

Zusammenfassung
Für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen bricht die notwendige rehabilitative Versorgung
häufig nach der stationären Rehabilitation ab. Ein weiteres langfristiges und nachhaltiges Angebot ist
nicht gesichert.
Im Zusammenhang mit einem Projekt in Oberösterreich wurde ein Konzept entwickelt, um diese
Lücke zu schließen. Das Konzept zielt darauf hin, dass die Betroffenen möglichst eigenverantwortlich
und selbstständig ihr Leben gestalten und dabei ihre persönlichen Ziele verwirklichen können.
Das Projekt ist an der Nahtstelle zwischen Gesundheits- und Sozialbereich angesiedelt. Das betrifft
nicht nur die Finanzierung, sondern auch die theoretischen Grundlagen, die sowohl auf sozial- als
auch auf naturwissenschaftlich fundierten Disziplinen basieren. Innerhalb der Organisation wurde eine
systematische Sammlung des bestehenden Know-how durchgeführt, verbunden mit einer Reflexion
über das Menschenbild und die Grundwerte.
Das Ergebnis ist ein Konzept, das die Krankheitsbewältigung durch die Klienten ins Zentrum stellt.
Dabei wird auf die Alltagsbewältigung, die Erhaltung der Sozialität und Auseinandersetzung mit
der eigenen Identität besonderes Augenmerk gelegt. Die International Classification of Functioning,
Disability and Health (ICF) wird als Grundlage für die Dokumentation und Selbsteinschätzung der
Klienten sowie für die Planung und Evaluation der inter- und transdisziplinären rehabilitativen Maßnahmen
verwendet.
Das beschriebene Konzept wird seit 2009 in der Einrichtung »synapse gallspach« realisiert.
Schlüsselwörter: Langzeitrehabilitation, erworbene Hirnschädigungen, ICF, konstruktive Krankheitsbewältigung

Longterm rehabilitation in no man’s land
S. Öhlinger, H. Mairhofer

Abstract
Inpatient rehabilitation for clients with brain injuries is often noncontinuous. A follow-up programme
to achieve sustained access is not assured.
In the context of a project in upper Austria a program has been developed to close this gap. The intention
of this concept is to empower these clients to organize their living self dependently and to help
them realize their personal ambitions.
The project is placed at the interface between health care and social facility concerning financing as
well as the theoretical foundation, which is based on social sciences and applied sciences. Within the
organization there was undertaken a systematic analysis of the existing knowledge combined with the
reflexion of the idea of man and fundamental values.
The result is a concept which focuses on the clients’ coping with disease. Special attention is paid to
the accomplishment of every day needs, the sustainment of the clients’ sociality and the discussion of
personal identity. The clients’ documentation and self-evaluation as well as planning and evaluation of
the inter- and transdisciplinary interventions/measures are based on the International Classification of
Functioning, Disability and Health (ICF).
Since 2009 the specified concept is realized in the institution »synapse gallspach«.
Key words: longterm rehabilitation, brain injuries, ICF, coping with disease

© Hippocampus Verlag 2010

 


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