Neurol Rehabil 2020; 26 (1): 46-56 SCHWERPUNKTTHEMA
Training bei hereditären degenerativen neuromuskulären Erkrankungen
C. Schröter
Neurologische Abteilung, Klinik Hoher Meißner, Bad Sooden-Allendorf
Zusammenfassung Die aktuelle Literatur über Training bei Patienten mit Muskeldystrophien, spinalen Muskelatrophien und hereditären sensomotorischen Neuropathien wird im Folgenden zusammengestellt. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass ein leichtes bis moderates Krafttraining und ein aerobes Ausdauertraining verträglich sind und Ausdauer, Kraft und kardiovaskuläre Funktionen bessern können. Wie die Cochrane Reviews zeigen, ist die Sicherheit der Evidenzen dafür jedoch weiterhin gering. Zudem sind auch individuelle und gezielte physiotherapeutische, ergotherapeutische und logopädische Maßnahmen notwendig. Ziel ist ein möglichst guter Zustand von Kraft und Ausdauer, Aktivitäten und Partizipation. Möglicherweise kann durch ein Training sogar eine Verbesserung des Verlaufs der Erkrankung erreicht werden, z.B. durch epigenetische Effekte. Auf Überlastungen ist zu achten. Schlüsselwörter: Neuromuskuläre Erkrankungen, Krafttraining, aerobes Training
Training for hereditary degenerative neuromuscular diseases
C. Schröter
Abstract The current literature on training in patients with muscular dystrophies, spinal muscular atrophies and hereditary sensorimotor neuropathies is compiled below. Overall, it is believed that mild to moderate strength training and aerobic endurance training are well tolerated and can improve endurance, strength, and cardiovascular functions. However, as the Cochrane Reviews show, the certainty of the evidence remains low. In addition, individual and target-orientated physiotherapy, occupational therapy and speech therapy are necessary. The aim is the best possible state of strength and endurance, activities and participation. Training may even improve the course of the disease, e.g. through epigenetic effects. Attention must be paid to overloads. Keywords: neuromuscular diseases, strength training, aerobic training
Neurol Rehabil 2020; 26(1): 46–56, DOI 10.14624/NR2001005 © Hippocampus Verlag 2020
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