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Kurztext Rund 800.000 Menschen mit einer Hirnschädigung leben in Deutschland. Das höchste Risiko für eine solche Verletzung besteht im Alter von 15 bis 25 Jahren: 50 % der Schädelhirnverletzten sind jünger als 25 Jahre und überwiegend männlich. Es sind also junge Menschen betroffen, die ihr ganzes Leben noch vor sich haben, die ihren Ausbildungsweg noch nicht abgeschlossen haben und denen Langzeitbeeinträchtigungen in ihrer geistigen und körperlichen Entwicklung drohen. Menschen in einer Altersgruppe, die gerade den Weg in die Selbstständigkeit eingeschlagen haben und denen durch die verletzungsbedingten Einschränkungen der Verlust der Selbstbestimmung droht. Zwar ist die Förderung der Teilhabe am sozialen und am Arbeitsleben durch das Sozialgesetzbuch IX geregelt, die Versorgungswirklichkeit weist jedoch erhebliche Lücken auf, denn die medizinische und soziale Rehabilitation erfolgt nicht immer im wünschenswerten Maße. Besonders gravierend ist der Mangel an geeigneten Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten sowohl zur sozialen als auch zur beruflichen Wiedereingliederung. Um den Schädelhirnverletzten in ihrem »zweiten Leben« ein weitgehend selbstständiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, sollten entsprechende Strukturen flächendeckend vorgehalten werden. Welche Möglichkeiten es schon gibt und welche Lösungsansätze für die Problematik gefunden werden könnten, spiegelt sich in den Vorträgen und Diskussionsbeiträgen zum 8. Nachsorge-kongress wider, die diese Kongresspublikation enthält. Mögliche Verbesserungen könnten von der beabsichtigten Reform der Eingliederungshilfe ausgehen. Deshalb wurde der in diesem Buch enthaltene Forderungskatalog erarbeitet und den politischen Entscheidungsträgern übermittelt.
Zielgruppe: in der Neurologischen Rehabilitation und in den Nachsorgeeinrichtungen Tätige, Betroffene, Vertreter der Kostenträger und der Gesundheitspolitik
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