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BÜCHER / Gesamtverzeichnis / Musiktherapie in der Neurorehabilitation
 

Silke Jochims (Hrsg.)
Musiktherapie in der Neurorehabilitation

EUR 39,90 | ND 2018 | kart. | 464 S. | ISBN 978-3-936817-19-5

EUR 35,95 | 2005 | E-Book | 464 S. | ISBN 978-3-936817-84-3

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Kurztext
Das vorliegende Buch spannt den weiten Bogen zwischen Neurorehabilitation und Musiktherapie. Es gibt einen Überblick über den Stand internationaler musiktherapeutischer Forschungsaktivität und aktuelle Behandlungsansätze bei vielen neurologischen Krankheitsbildern.
Die mit Kenntnis, Bedacht und Einfühlungsvermögen zusammengestellten Einzelbeiträge machen die Bedeutung der Musiktherapie für die Wiederherstellung geschädigter höherer Hirnleistungen deutlich. Sowohl die Beiträge zur Behandlung funktionaler motorischer, sensorischer und kognitiver Defizite als auch zu Interventionen im emotionalen, krankheitsverarbeitenden und interaktivkommunikativen Bereich vermitteln allen in der neurologischen und neurochirurgischen Rehabilitation Tätigen tiefe Einblicke in den derzeitigen Stand von Forschung und Praxis.
Die Herausgeberin präsentiert die Musiktherapie aus internationaler Sicht, um sowohl der sehr divergenten Entwicklung der Konzepte als auch der länderspezifisch sehr unterschiedlichen Zuordnung zu Krankheitsbildern aus Neurologie oder Neurorehabilitation Rechnung zu tragen. Die synoptische Darstellung macht deutlich, dass der wissenschaftliche Streit um das einzig richtige musiktherapeutische Konzept zwischen den anerkannten Schulen im Grunde unnötig ist und im Alltag nicht weiterführt.

»Beeindruckend ist die Fülle von Bereichen und Interventionen, die mit dem Konzept Musiktherapie in der Neurologie und Neurorehabilitation Erwachsener verknüpft werden können.« Prof. Dr. Horst Kächele, Ulm

Für: Ärzte, Psychologen und Therapeuten in Klinik und Rehabilitation, Gesundheitspolitiker, Krankenkassen und Rentenversicherungen
Stichworte: Neurorehabilitation, Neuroplastizität, Funktionelle Bildgebung, Physiotherapie, Evidenzbasierte Medizin

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Inhalt
• Grundlagen
• Musiktherapiekonzepte: Forschung und klinische Praxis
• Bewegungsfunktion
• Sensorik
• Kognition
• Kommunikation
• Soziale Kompetenz
• Emotion/Coping
• Fazit

Das vollständige Inhaltsverzeichnis finden Sie hier.

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Herausgeber

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Rezensionen
1 von 4:
Aus: Zeitschrift für Physiotherapeuten, 2006
Rezensentin: Sabine Rittner
Das Buch "Musiktherapie in der Neurorehabilitation", herausgegeben von Silke Jochims, besticht durch seine hochinteressanten internationalen Beiträge zum Forschungsstand im Schnittfeld von Musikrezeption, Musiktherapie und Neurowissenschaften.
Für Physiotherapeuten eröffnen sich gleich mit mehreren Beiträgen wertvolle Konzepte zur theoretischen Untermauerung des Einsatzes von Musik...

hier können Sie die komplette Rezension lesen...

2 von 4:
Rezensent: Professor Dr. Dr. Karl Hörmann, Leiter der wissenschaftlichen Weiterbildung Musiktherapie an der Universität Münster
Dieser überaus gehaltvolle Band schließt eine Lücke in einem bedeutsamen, jedoch noch kaum wahrgenommenen Sektor im weiten Spektrum musiktherapeutischer Berufsfelder. […] Auf diese Weise erlangt dieses sehr empfehlenswerte Kompendium zu den sechs zentralen Kapiteln Bewegungsfunktion, Sensorik, Kognition, Kommunikation, soziale Kompetenz und Emotion/Coping den Status eines sehr instruktiven Lehrwerks. Vom Studium dieses Bands profitieren Musiktherapeuten und Ärzte in gleicher Weise.

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3 von 4:
Aus: Psychotherapie Forum, 14 (2) 2006 (Supplement), 69f.
Rezensent:Theodor Itten
Viele unserer psychotherapeutisch tätigen Fachkolleginnen zeigen ihre Liebe zur Musik. Die Herausgeberin des hier anzuzeigenden fast 450 Seiten umfassenden Buches „Musiktherapie in der Neurorehabilitation: internationale Konzepte, Forschung und Praxis“ (Hippocampus-Verlag, Bad Honnef, 2005), Silke Jochims, ist eine der renommierten psychotherapeutischen Fachfrauen in der Musiktherapie. Seit 1996 wirkt sie zudem als Koordinatorin des Arbeitskreises „Musiktherapie“ in der European Association for Psychotherapy (EAP). Das Buch bringt einen erstaunenswert reichhaltigen Überblick zum aktuellen Stand international vernetzter musiktherapeutischer Forschungsaktivität. Viele spannende Behandlungsansätze in verschiedenen neurophysiologischen und neuropsychologischen Störungsbereichen werden präsentiert. Die evidenzbasierten musik-psychotherapeutischen Befunde beweisen den Stellenwert dieses Heilverfahrens in der Neurorehabilitation. Die Musik als Therapie kann in ihrer praktischen, individuell abgestimmten Umsetzung auf den einzelnen Patienten viel inneres Heilungspotenzial zum Klingen bringen. Der (die) Musiktherapeut(in) ermöglicht durch ihre musikalische Intervention ein Freiwerden der natürlichen Lebenswellen in der Seele des verletzten und leidenden Menschen. In der Ouvertüre des Buches werden die Grundlagen des komplexen Themas zum Hören gebracht. Was geht in einem hirngeschädigten Menschen mit zentraler Hörstörung vor? Was wissen wir von der Neurokognition der Musik? Welchen Einfluss hat die Tonkomplexität auf kortikale Reaktionen? Im Hauptteil zur Forschung und klinischen Praxis werden nacheinander die Bewegungsfunktion, Sensorik, Kognition, Kommunikation, soziale Kompetenz, Umgang mit Emotionen behandelt. Diese Sammlung vereint viele interessante ethnologische Beobachtungen aus Australien, Nordamerika, England, Japan und Deutschland. Musik als Sprache der Gefühle kann Wortsprachgrenzen überbrücken helfen und so innere emotionale Stummheiten wieder aufwecken. Im Verbund mit den kulturell geprägten rhythmischen Grundmustern kann Musik, mit der durch ihren Klang ausgelösten Bewegung variiert werden. Musiktherapie wird hier als wirksames integratives Behandlungsverfahren bewiesen, welches im Rahmen der neurologischen Rehabilitation zur wesentlichen Verbesserung der Lebensqualität und Sinnfindung der Patienten beiträgt.
Silke Jochims endet ihre Einführung in das sehr komplexe und reichhaltige Thema mit folgenden Worten: „Überdenkt man die weltweit sehr divergierenden internationalen Musik-Therapie-Modelle in ihrer Aussage, was Musiktherapie sei und wie sie ausgeübt werden solle, so bietet der Hirnverletzte ein gutes und hilfreiches Beispiel, dass alle Konzepte ihre Berechtigung haben, da er von jeder Behandlungsweise profitieren würde, weil er in jedem Aspekt menschlichen Seins durch die Erkrankung betroffen ist.“ Sie plädiert zurecht für ein gelebtes Netzwerkdenken, wie es in Orchestern, als Klangkörper, uns tonal vorgelebt wird.
Mit diesem Buch wird der mühsame wissenschaftliche Streit um das einzig richtige musiktherapeutische Konzept zwischen den zur Zeit anerkannten Schulen beigelegt. Musik macht friedlich und Musiktherapie befriedigt.

4 von 4:
Aus: Zeitschrift für Medizinische Psychologie 3/2006, 110
Rezensent: Jens-Stefan Geier, Braunschweig
Um es vorweg zu nehmen: Silke Jochims hat mit Ihrer Artikelsammlung „Musiktherapie in der Neurorehabilitation“ ein facettenreiches und sehr lesenswertes Fachbuch zusammengestellt, das den Schnittpunkt zwischen Neurorehabilitation und Musiktherapie beleuchtet und gleichzeitig einen fundierten Überblick zum Stand aktueller musiktherapeutischer Forschung und Praxis vermittelt. Das Buch richtet sich zwar vorrangig an Musiktherapeuten, bietet aber auch interessierten Medizinern oder Klinischen Psychologen einen Einblick in die Vielfalt musiktherapeutischer Interventionen in der Rehabilitation unterschiedlicher neurologischer Störungsbilder.
Aus einer von Jochims et al. 2000 durchgeführten Evaluationsstudie erschließt sich das Dilemma der Musiktherapie, jener in Deutschland noch so jungen Disziplin: 70 % der befragten Neurorehabilitationskliniken, die bislang keine Musiktherapie einsetzen – und das sind 71 % der deutschen Fachkliniken – bekundeten Interesse sehen allerdings keine Finanzierungsmöglichkeiten (bekanntlich ist davon nicht nur die Musiktherapie betroffen); hier sind es lediglich 9 %, die die Musiktherapie offen ablehnen. 5 % sehen sie als generell kontraindiziert an, 11 % erkennen den Wert nicht. 3 % ist die Methode an sich unbekannt, 2 % verfügen über eine unbesetzte Stelle.
Hier drängt sich geradezu die Frage auf. ob dieser Zustand nicht maßgeblich hausgemacht ist, ob die Konzentration auf ein einheitliches Auftreten der Verbände, gekoppelt mit effektiver Überzeugungsarbeit anstelle des unproduktiven und für die Sache schädlichen Disputs zwischen einzelnen „Schulen der Musiktherapie“ um das „richtige“ Konzept nicht den besseren Weg darstellt. Silke Jochims transportiert hierzu eine durchaus angebrachte kritische Haltung: Ideologie beeinträchtigt den Blick auf das Wesentliche – die Bedürfnisse der Patienten. Hausgemacht erscheint mir auch der von Anbeginn schwelende wissenschaftliche Diskurs zum Wirkungsnachweis: Die bislang veröffentlichten Studien sind in der Regel qualitativ und ließen die Forderung nach evidenzbasierten Behandlungsergebnissen laut werden. Aus wissenschaftlicher Sicht erlauben Einzelfallstudien zwar kaum Aussagen über Effizienz oder Nachhaltigkeit, als klinisch bedeutsam können jedoch auch mehrfach bestätigte und sauber dokumentierte Einzelfallstudien gelten. Dennoch: Das Arbeiten nach internationalen wissenschaftlichen Standards nimmt in der Musiktherapieforschung einen immer breiteren Raum ein – dies zeigt beispielsweise die Arbeit des Deutschen Zentrums für Musiktherapieforschung in Heidelberg, die, einem evidenzbasierten Wissenschaftsverständnis verpflichtet, Methodengerüste auch für Vertreter anderer wissenschaftlicher Disziplinen nachvollziehbar machen. Silke Jochims Kompendium liefert auch in dieser Hinsicht einen wertvollen Beitrag ab, denn sie hat Experten unterschiedlichster Fachrichtungen gewonnen, die die komplexen (neuronalen) Prozesse und deren Störungen verständlich darstellen und auf diese Weise dazu beitragen, Sinn, aber auch Chancen der Musiktherapie als Ergänzung klassischer neurorehabilitativer Behandlungsverfahren offen zu legen.
Das Buch gliedert sich in 2 Teile: Der erste, überschrieben mit „Grundlagen“, widmet sich zunächst einer komprimierten Darstellung neurologischer Syndrome und Krankheitsbilder, die bislang Ziel musiktherapeutischer Arbeit waren (R. Quester). K. Neumann und R. Rübsamen beschäftigen sich in ihrem Abschnitt mit zentralen auditorischen Verarbeitungs- und Wahrnehmungsprozessen hirngeschädigter Erwachsener, beschreiben grundlegend das periphere wie auch zentrale Hörsystem, dessen Funktionsstörungen und die Diagnostik zentraler Hörstörungen. In seinem ausgezeichneten Beitrag „Neurokognition der Musik“ geht Stefan Kölsch auf die unterschiedlichen Dimensionen der Musikperzeption sowie der Verarbeitung musikalischer Syntax und Semantik ein. Seine Ausführungen unterstreichen, dass das menschliche Gehirn Musik und Sprache nicht als separate Domänen betrachtet und über ein implizites musiksyntaktisches Wissen verfügt. Zum Abschluss des Grundlagenkapitels legen Kotchoubey et al. Ergebnisse ihrer Untersuchung zum Einfluss der Soundkomplexität auf kortikale Reaktionen bei schwer hirnverletzten Patienten dar.
Das zweite Teil des Buchs ist betitelt mit „Musiktherapiekonzepte: Forschung und klinische Praxis“ und präsentiert in 20 Artikeln Ergebnisse der internationalen Musiktherapieforschung zu den Themen Bewegungsfunktion, Sensorik, Kognition, Kommunikation, Soziale Kompetenz und Emotion/Coping. Diese Kapitel sind vor allem von musiktherapeutischpraktischer Relevanz und erlauben zugleich dem fachfremden Leser einen vertieften Einblick in die aktuellen musik¬therapeutischen Konzepte. Exemplarisch seien genannt: die Arbeit mit Morbus Parkinson Patienten (R. L. Freedland et al., C. Dill-Schmölders), die Bedeutung musikalischer Kommunikation für den Verlauf der Sprachrehabilitation (S. Suzuki-Kupski. F. Baker und W. L. Magee) und zur sozialen Rehabilitation von Schädel-Hirn-Trauma- und Schlaganfallpatienten (Beiträge von B. L. Wheeler und H. Moss). Die Erforschung des emotionalen Erlebens, dessen neurobiologische Grundlagen und die Möglichkeiten der Stimmungsmodulation mit Hilfe der Musiktherapie stehen im Mittelpunkt weiterer ausgezeichneter Beiträge von H. Gündel („Auf dem Weg zu den neurobiologischen Grundlagen menschlicher Affektivität“) und der Herausgeberin S. Jochims, die sich mit dem „Handlungsdialog im affektiven Raum“ auseinandersetzt.
Alle Beiträge unterstreichen die große Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten und die Bedeutsamkeit musiktherapeutischer Interventionen für die Wiederherstellung geschädigter höherer Hirnleistungen. S. Jochims Buch bietet hier Unterstützung und Orientierung für die Arbeit derjenigen Musiktherapeuten, die auf dem Gebiet der neurologischen Rehabilitation tätig sind, und ist gleichzeitig eine Einladung an alle Kostenträger und Rehabilitationskliniken, sich detailliert über Einsatzmöglichkeiten und Nutzen der Musiktherapie zu informieren.

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